Das akademische Fechten, auch bekannt als „Mensur“, hat seine Ursprünge im späten Mittelalter, als Studenten sich auf langen Reisen zwischen Heimat und Universität vor Übergriffen schützen mussten. Während Adlige, Würdenträger und Mitglieder von Fechtergesellschaften (aus dem Bürgertum und der Handwerkerschaft) das Recht hatten, Waffen zu tragen, war es den Studenten allein vorbehalten. Zu dieser Zeit war das Fechten eine Fähigkeit, die jeder kampffähige Mann beherrschte. Fechtmeister unterrichteten sowohl Studenten als auch Bürger in der Kunst des Fechtens. Mit der Verbreitung von Schusswaffen bildeten sich im Bürgertum Schützenkompanien heraus, während Adlige, Offiziere, Professoren und Studenten weiterhin das Fechten praktizierten. Unter italienischem Einfluss setzte sich im 16. Jahrhundert das Stoßfechten durch, wurde jedoch gegen Ende des 18. Jahrhunderts vom Hiebfechten abgelöst. Korbschläger oder Glockenschläger wurden als Waffen verwendet, während Säbel und Pistole übliche Duellwaffen waren.
Bis ins 19. Jahrhundert bestand die Kunst des Fechtens darin, Angriffe zu parieren oder auszuweichen. Die Mensur war damals noch flexibel gestaltet, mit einem ausreichenden Abstand zwischen den Fechtern für Ausfallschritte. Mit dem Übergang zum Hiebfechten wurden leichte Bandagen eingeführt, die beim schnellen Stoßfechten hinderlich waren. Ab etwa 1850 änderte sich die Auffassung vom Fechten hin zum Fokus auf Standhaftigkeit und Parieren ohne große Bewegungen. Jeder Hieb musste sofort abgewehrt werden, Rückzug galt als unehrenhaft. Der Schutz des Fechters wurde verstärkt durch Halsbinden, Paukwesten, Armschützer und Paukbrillen zur Vermeidung schwerer Verletzungen. Nur der Kopf blieb als Trefferzone
In den 1840er Jahren spaltete sich die Entwicklung des Fechtens in zwei Richtungen: das Duell einerseits und die Mensur andererseits. Obwohl Duelle (die eigentlich verboten waren) als unverzichtbar angesehen wurden, folgten sie allgemein akzeptierten Regeln.
Die Mensur hingegen entwickelte sich zu einem ritterlichen Kampfspiel, bei dem es nicht mehr um die Beilegung von Streitigkeiten ging. Die Paarungen wurden von den Fechtwarten festgelegt, um sicherzustellen, dass sich Fechter gleicher Statur, technischen Könnens und Erfahrung gegenüberstanden.
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Duelle nur noch nach Entscheidung eines Ehrengerichts ausgetragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben alle studentischen Fechtverbände das Duell zur Klärung von Ehrenstreitigkeiten aufgegeben. Seitdem werden Ehrenstreitigkeiten durch Verfahren vor Ehrengerichten beigelegt.